Zahnimplantate: Was passiert, wenn der Unterkiefer entfernt werden muss?

Ein Patient, dem der Unterkiefer entfernt wurde: das klingt furchtbar und erzeugt Horrorbilder in der Phantasie. Doch in der Realität ist dies durchaus möglich: Wenn ein zerstörendes Karzinom zum Beispiel im Unterkiefer den radikalen Eingriff eines MKG-Chirurgen (Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) erforderlich macht. Bei diesem Eingriff wird der Unterkiefer zum größten Teil entfernt. Bevor nun rekonstruktive Maßnahmen möglich sind, muss das Feld um das entfernte Karzinom bestrahlt werden. Erst, wenn über eine längere Zeit keine Rückfälle zu verzeichnen sind, kann eine Rekonstruktion des Unterkiefers erfolgen.

Wie kann man einem Patienten einen neuen Unterkiefer bauen?

Wenn zahnmedizinische Fachärzte einem Patienten einen herausoperierten Unterkiefer „zurückgeben“ wollen, ist dies nur mit einem aufwendigen Verfahren möglich, bei dem spezielle hoch technisierte Geräte eingesetzt werden. Zunächst mal werden im 3D-Verfahren Platten und Schablonen aus eigenen Knochen für den neuen Unterkiefer hergestellt und transplantiert; erst danach kann dann eigenes Gewebe des Patienten als neues Zahnfleisch transplantiert werden. Hierbei handelt es sich um Weich- bzw. Fettgewebe von anderen Körperbereichen. Im Anschluss daran können mit dem Einsatz von Computer navigierten Geräten Implantate eingesetzt werden. Diese können dann nach einer Heilungspause als Grundlage für Zahnersatz dienen.